Vor wenigen Tagen sind auf dem Platz der Jugend in Eisenhüttenstadt mehrere Morddrohungen gegen die junge Aktivistin Pia versprüht worden. Pia setzt sich in ihrer Stadt seit über einem Jahr für die Vertretung von Jugendinteressen in der Lokalpolitik ein, und engagiert sich ehrenamtlich in Projekten und Vereinen. Eines dieser Projekte, gefördert durch das Kulturland Brandenburg, war die Wiederbelebung des Platzes der Jugend. Über 50 Workshops und zahlreiche Kunstaktionen wurden dort organisiert. Jetzt rächt sich Pias Engagement. Überall auf dem Platz der Jugend versprüht muss sie lesen: „Pia raus“, „Tod den Linken“, „Pia wir kriegen dich“, und zwischen Hakenkreuzen und Galgenmännchen: „Tod Pia“. Auch dabei: SS-Runen, rechtsextreme Hetze und das Bekenntnis zu einer Partei: Der AfD.
Pia, die erst vor zwei Wochen 16 geworden ist, äußert sich folgendermaßen:
„Ich fühle mich nicht mehr sicher in Eisenhüttenstadt. Der Sommer ist vorbei und es wird immer früher dunkel. In die Ermittlungen der Polizei habe ich kein großes Vertrauen. Auf meine Anzeige reagierten die Beamten größtenteils mit Desinteresse. Meine Hinweise wurden abgetan und ich habe mich nicht ernst genommen gefühlt.“
Die Drohungen treffen Pia schwer. Auch ihre ehrenamtliche Arbeit ist betroffen:
„Aus dem Ehrenamt und der Öffentlichkeit muss ich mich jetzt zurückziehen. Aus Angst kann ich nicht zu den öffentlichen Veranstaltungen gehen, die ich mitorganisiert habe.“
Anton Wiezorek, Landessprecher der Linksjugend [’solid] Brandenburg stellt fest:
„Immer weniger junge Menschen setzen sich politisch für ihre Interessen ein. Wenn politisch aktive Jugendliche fürchten müssen von Neonazis umgebracht zu werden, ist das eine Gefahr für unsere Demokratie.“
„Die Täter*innen haben sich zu einer Partei bekannt: Der rassistischen, rechtsextremen AfD. Diese Partei muss endlich verboten werden.“
Mehr Informationen und Aussagen von Pia zu diesem Fall finden sich in unserem Twitter-Thread.
Alle Spenden mit dem Verwendungszweck „Pia“ an unser Spendenkonto werden an Pias Basisgruppe weitergeleitet, um weitere politische Arbeit möglich zu machen.