Mühlrose bleibt!

Mühlrose bleibt!

Das Sonderfeld Mühlrose ist Teil der Bergbauplanung des Kohlekonzerns LEAG in der Lausitz. Das heißt, dass die LEAG einen Bedarf für die Braunkohle unter Mühlrose sieht, aber nicht, dass eine Abbaggerung der Kohle genehmigt ist. Ganz im Gegenteil liegt nicht einmal ein Antrag auf Erschließung Mühlroses als Tagebaugebiet vor.

Das Problem: Laut einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) wird selbst bei einem Kohleausstieg 2038 viel weniger Kohle benötigt werden als die LEAG angibt – Mühlrose müsste also gar nicht abgebaggert werden. Erst recht nicht, wenn der Kohleausstieg auf 2030 vorgezogen wird. Für diesen Fall geht die Studie sogar davon aus, dass sogar bestehende Tagebaue verkleinert werden müssten, weil nicht alles von der dort liegenden Braunkohle benötigt würde.

Trotzdem kauft die LEAG die nach und nach leergezogenen Häuser in Mühlrose auf – viele Bewohner:innen haben aus Unsicherheit ihr Dorf bereits aufgegeben und ziehen in neue Häuser im Nachbardorf. Doch noch längst nicht alle Bewohner:innen Mühlroses sind leergezogen. Dennoch reißt die LEAG die von ihr aufgekauften Häuser ab. Damit geht ein Dorf und ein Symbol für die sinnlose und klimaschädliche Abbaggerung von Braunkohle verloren. Dagegen braucht es Widerstand.

Denn Mühlrose kann auch als Symbol für die Einhaltung der zweiten (und letzten) Grenzmarke des Pariser Klimaschutzabkommens gewertet werden. Es ist bereits absehbar, dass das 1,5-Grad-Ziel nicht eingehalten werden kann, was bereits drastische Folgen mit sich bringen wird. Doch auf jeden Fall gilt es, die Erwärmung der globalen Durchschnittstemperatur auf 2 Grad Celsius des vorindustriellen Niveaus zu beschränken. Die Nicht-Einhaltung des 2-Grad-Ziels bedeutete das Eintreten der Klimakatastrophe – mit dramatischen Folgen für Ökosysteme, Klimasysteme und die Lebensgrundlagen der Menschen. Die Nicht-Einhaltung des 2-Grad-Ziels wird innerhalb weniger Jahrzehnte die Katastrophe zum Dauerzustand werden lassen.

Wir als linksjugend [‘solid] Brandenburg stellen uns dem entgegen! Wir sehen nicht ein, warum das Wohlergehen der Menschheit weniger wichtig sein soll als die Gewinnen von Kohlekonzernen wie der LEAG. Die Abbaggerung Mühlroses nützte nur der LEAG – für die Energiegewinnung ist sie nicht notwendig. Ganz im Gegenteil brauchen wir eine drastische Beschleunigung der Energiewende. Doch der Ausbau der Erneuerbaren Energien und der Energienetze scheitert am Widerstand der Konzerne. Unsere Schlussfolgerung: Eine lebenswerte Zukunft besteht erst jenseits von Gewinnmaximierung. Retten wir das Klima und unsere Zukunft – und nicht den Kapitalismus!

Hier ein paar Zeitungsartikel zum Hintergrund:

https://www.nd-aktuell.de/artikel/1170127.kohleausstieg-der-unnoetige-umzug-von-muehlrose.html

https://www.morgenpost.de/politik/article237676153/muehlrose-lausitz-kohleabbau-braunkohle-kohleausstieg-sachsen.html

https://www.saechsische.de/sachsen/lausitz/studie-kohledorf-muehlrose-kann-bleiben-5516858.html

https://www.rnd.de/politik/kohleausstieg-bis-2039-auch-im-osten-27E24ALYENH4NGR5TP2RIVKWEE.html