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Basis Potsdam Redebeitrag

8. März 2021: Körperliche Selbstbestimmung jetzt!

Redebeitrag der Ortsgruppe Potsdam zum internationalen Frauen*kampftag.

Wir sind froh darüber, dass wir die Möglichkeit haben zu studieren, zu arbeiten und zu lieben, wen wir wollen. Für uns sind das alles Selbstverständlichkeiten, die durch jahrzehntelange feministische Kämpfe ermöglicht wurden und immer noch gibt es so vieles, was selbstverständlich sein sollte, es aber nicht ist. Damit wollen wir uns nicht abfinden!


Wir wollen uns nicht damit abfinden, dass Schwangerschaftsabbrüche und alles, was mit ihnen zu tun hat, in diesem Land tabuisiert und kriminalisiert wird. Warum sind Abbrüche generell verboten? Warum ist es so kompliziert an Informationen zu Schwangerschaftsabbrüchen zu kommen? Im Land Brandenburg, gibt es nur 11 Praxen, die öffentlich angeben, Abbrüche durchzuführen. In 10 Landkreisen gibt es hingegen gar keine Ärzt*innen, bei denen ein Schwangerschaftsabbruch vorgenommen werden kann. Warum? Immer weniger Ärzt*innen bekennen sich öffentlich dazu, dass sie Abbrüche durchführen, weil sie ihre Praxen vor Anfeindungen und Übergriffen schützen wollen. Auch wenn die Situation in Potsdam vermeintlich besser ist als andernorts in Brandenburg, wollen wir als linksjugend [’solid] Potsdam uns nicht damit abfinden. Der Wohnort darf nicht entscheidend für die medizinische Versorgung sein.  Wir fordern: Mein Körper, meine Entscheidung! 


Wir wollen uns auch nicht damit abfinden, nachts auf dem Heimweg Angst zu haben und bestimmte Wege lieber zu meiden. Wir sollten jungen Mädchen nicht beibringen müssen, sie sollen sich verdeckt anziehen und nachts nicht alleine nach Hause gehen dürfen. Stattdessen müssen Männer lernen, die Grenzen von Frauen zu achten – hinterherpfeifen und blöde Kommentare auf der Straße braucht kein Mensch!  Die Anschuldigung, dass Frauen Schuld wären, wenn sie vergewaltigt werden, ist so ziemlich das frauenfeindlichste, was es gibt. Durch diese Umkehr von Täter und Opfer schämen sich immer noch viele Frauen, Fälle  zur Anzeige zu bringen und die Dunkelziffer wird hoch bleiben. Auch hier muss sich etwas an der medizinischen Infrastruktur ändern: Wieso gibt es nur 4 Krankenhäuser im Land Brandenburg, wo eine vertrauliche Spurensicherung nach einem sexuellen Übergriff möglich ist? Wieso gibt es so viele Orte, an denen Frauen* niemanden haben, den sie nach einem Übergriff zur Rate ziehen können? 


Diese zwei Beispiele sind uns allen nicht unbekannt. Die Corona-Pandemie erschwert den Zugang zu Beratung und Hilfe zusätzlich. Diese Missstände können nicht allein durch die Parlamente und die Gesetzgebung beseitigt werden. Sie sind durch den tief in unserer Gesellschaft verankerten Sexismus bedingt und sie werden sich nicht dadurch ändern, dass wir den Regeln dieser patriarchalen Gesellschaft folgen. Das Recht auf komplette körperliche Selbstbestimmung, das Recht auf körperliche Unversehrheit – das sind Rechte für die wir und unsere Vorgänger*innen seit Jahrzehnten kämpfen, während man uns belächelt und beschimpft. Aber wir alle wissen: Diese Dinge müssen wir uns einfach nehmen, die wird uns niemand geben. Wir müssen uns ständig weiterbilden und nie zufrieden sein. Wir müssen das, hierarchische und sexistische System auf den Kopf stellen, zerstören und neu aufbauen – und zwar gemeinsam! Wir müssen solidarisch füreinander einstehen und unsere Kämpfe gemeinsam führen. Nur dadurch können wir endlich die Gleichheit und Freiheit erreichen, die uns schon so lange zusteht.  

Bis zur Gesellschaft ohne Sexismus und patriarchale Gewalt ist es ein weiter Weg. Wir fordern: 

   – nur Ja heißt Ja:  rape culture zerschlagen!

  – Aufklärung und Solidarität gegen Belästigung und Catcalling!

– Informationen zu Abtreibungen müssen in verschiedenen Sprachen niedrigschwellig und legal zur Verfügung stehen!

– kostenloser und legaler Zugang zu Verhütungsmitteln sowie Abbrüchen für alle Menschen!

– Ausbau der vertraulichen Spurensicherung in ganz Brandenburg!

– Ausbau von Beratung zu häuslicher Gewalt sowie von Frauenhausplätzen!


Solange wir solidarisch für einander einstehen, können wir alles erreichen, weil wir so viel mehr, als nur ein Sternchen im Text sind. 

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Landesverband Pressemitteilung

Nazis raus aus Frankfurt – gegen den Landesparteitag der AfD!

Die Linksjugend [’solid] Brandenburg, die Grüne Jugend Brandenburg, die Jusos Brandenburg, die Sozialistische Jugend – die Falken Brandenburg, die GEW Studis Brandenburg sowie die DGB-Jugend Berlin-Brandenburg unterstützen das Bündnis „Kein Ort für Nazis“ und rufen zur Beteiligung an den Gegenprotesten zum Landesparteitag der Brandenburger AfD in Frankfurt (Oder) auf:

„Wir rufen dazu auf, dass die rechtsextremen und menschenverachtenden Positionen der AfD nirgendwo unwidersprochen bleiben dürfen. Als antifaschistische demokratische Jugendverbände streiten wir für ein Brandenburg ohne Nazis. Ein Brandenburg in dem alle Menschen frei leben können, ohne sich bedroht fühlen zu müssen.

Dank zahlreicher zivilgesellschaftlicher Proteste hat die AfD Berlin trotz mehrerer hundert Anfragen keinen Veranstaltungsraum gefunden und musste nach Brandenburg ausweichen. Wir müssen hier genauso konsequent sein wie Berlin. Niemand muss Nazis einen Veranstaltungsraum bieten – es darf kein „ruhiges Hinterland“ geben! 

Gerade der Brandenburger Landesverband der AfD ist der parlamentarische Arm einer rechtsextremen und gewalttätigen Bewegung. Ihre Jugendpolitik besteht aus der Blockierung von und Angriffen von zivilgesellschaftlich-demokratischen Engagements. Seit Jahren werden ihnen unbequeme Jugendbildungsträger und Jugendverbände, wie etwa die Falken, mittels parlamentarischen Anfragen drangsaliert. Sobald sich junge Menschen für eine progressive Welt ohne Rassismus und andere Diskriminierungsformen einsetzen, werden sie zur Zielscheibe von Nazis. Ob nun die AfD im Plenarsaal oder lokale Neonazis, die Personen körperlich angreifen: Gemeint sind wir alle!“

Deswegen rufen wir zu den Protesten gegen den AfD-Landesparteitag in Frankfurt (Oder) auf! Das Bündnis „Kein Ort für Nazis Frankfurt (Oder)“ ruft zu Protesten mit Redebeiträgen und Musik gegen den AfD-Landesparteitag am 20.03.2021 ab 09:00 Uhr an der Brandenburghalle auf. Es werden Redebeiträge gehalten und Musik gegen die Faschist*innen gespielt. Teilnehmende sind dazu aufgerufen sich in geeigneter Weise zu beteiligen, zum Beispiel mit eigenen Transparenten, Schildern und ähnlichem. Während der Kundgebung gelten die Pflicht des Tragens eines Mund-Nasen-Schutzes und ein Mindestabstand von 1,5 Meter zu anderen Teilnehmenden.

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Basis Landesverband Potsdam

Aufruf: Feministischer Aktionstag

Feministischer Aktionstag auf dem Bassinplatz am 7. März in Potsdam

Die Corona-Pandemie trifft FLINTA Personen (Frauen, Lesben, inter, nicht binäre, trans, agender Personen) auf besondere Weise: Wir erleben eine Rolle rückwärts in der geschlechtlichen Arbeitsteilung, zuhause wie in der Erwerbsarbeit. Die schlecht bezahlten Sorge- und Dienstleistungsberufe werden mehrheitlich von FLINTA Personen erledigt, oft bei gleichzeitiger Last von Kinderbetreuung und Homeschooling. Die Zunahme an Gewalt in Partnerinnenschaften zeigt einmal mehr, dass patriarchale Gewalt Alltag ist. Die sowieso schon prekäre Situation von FLINTA Personen in Gemeinschaftsunterkünften für Menschen mit Fluchterfahrung spitzt sich unter fehlenden Möglichkeiten des Abstandhaltens und sich wiederholenden Quarantänephasen zu. Kurzum – die Perspektiven und Lebensumstände von FLINTA Personen spielen kaum eine Rolle bei der ohnehin schon unsolidarischen Bewältigung der Corona-Krise. Das aktuelle ‚Krisenmanagement‘ im Sinne des wirtschaftlichen Profites zeigt, dass ein gutes Leben für alle Menschen im Kapitalismus und im Patriarchat, also einer Gesellschaft, die von Männern dominiert wird, nicht zu machen ist.

Wir sind ein buntes Bündnis von Feminist*innen aus Potsdam. Es geht um feministische Solidarität über Grenzen hinweg, durch die Pandemie und darüber hinaus! Wir wollen ein Leben ohne Gewalt und in körperlicher Selbstbestimmung! Wir wollen eine gerechte und solidarische Aufteilung von Arbeit! Wir wollen Leben ohne einengende Geschlechterrollen! Wir möchten lieben, wen wir wollen und sein, wer wir sind!

Auf zum feministischen Aktionstag am 07.03.2021 (Sonntag)! Lasst uns den Raum nehmen, der uns zusteht und, kommt auf den Bassinplatz. Lasst uns laut für feministische Ziele streiten, gemeinsam empören und empowern. Die Kundgebung ist eine Plattform für feministische Stimmen aus Potsdam und darüber hinaus: Wir werden sie in Redebeiträgen, DJ*-Sets, Lesungen und Gesang hören und feiern!

Die Veranstaltung findet in Lautsprache auf Deutsch und Englisch statt. Liebe Eltern und Kinder, ihr seid herzlichst willkommen! Es wird einen familienfreundlichen Bereich mit Kinderprogramm geben.

Hygienemaßnahmen:
Bitte kommt mit einer medizinischen Maske zur Demo und haltet 1,5 bis 2 Meter Abstand!

Zeitplan:

13:00: Willkommensrede
13:30: Mackermassaker
14:45: DJ* Lil Witch
15:15: Lesung
16:00: DJ* fullmoon
17:00: FaulenzA
18:30: Ende DJ* Fennypenny

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Landesverband Pressemitteilung

PM: Einsame Spitze? – Alleiniger Fraktionsvorsitzender keine Dauerlösung

Anlässlich der Neuwahl des Fraktionsvorstandes der Fraktion DIE LINKE im Brandenburger Landtag erklärt Jasmina Feig, Landessprecherin der Linksjugend [‘solid] Brandenburg: “Eine Partei, die sich glaubhaft für Parität in den Parlamenten einsetzen will, kann sich nicht 2 Wochen vor dem internationalen Frauen*kampftag vor einer paritätisch besetzten Doppelspitze drücken! Ein Mann alleine an der Fraktionsspitze mit einem männlichen Geschäftsführer an der Seite ist kein Normalzustand, sondern eine Notlösung. Wir wissen, dass die Umstände der Neuwahl des Fraktionsvorstandes besondere waren. Dennoch muss so schnell wie möglich eine neue Co-Fraktionsvorsitzende gefunden werden – und nicht erst in einem Jahr. Die politische Repräsentanz von Männern* und Frauen* ist zwar noch nicht das Ende des Patriarchats – aber ein Etappenziel mit großer Signalwirkung. Deshalb sollte die Fraktion weiter im Gespräch bleiben und so schnell es geht, eine Lösung pro quotierter Doppelspitze finden.“

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Basis Brandenburg/Havel

Erinnern Mahnen Kämpfen

7. November 1992: Rolf Schulze wird in Lehnin von drei Neonazis zusammengeschlagen, ertränkt und verbrannt.

20. Februar 1996: Sven Beuter wird in Brandenburg an der Havel von einem Neonazi zu Tode getreten.

Wir erinnern an Sven Beuter, Rolf Schulze und an die mehr als 200 Todesopfer faschistischer Gewalt in Deutschland allein seit 1990. Die beiden Fälle eint, dass die Menschen von bekennenden und organisierten Neonazis ermordet wurden. Beide Männer mussten sterben, weil sie „kein Recht, [haben] unter der strahlenden Sonne zu leben“, wie es einer der Mörder von Rolf Schulze während der Gerichtsverhandlung verlauten ließ.

Rolf Schulze war zu seinem Todeszeitpunkt im Jahre 1992 wohnungslos und schlief häufig auf Bahnhöfen. Des Weiteren ging er keiner geregelten Arbeit nach. Dies allein machte ihn zum potentiellen Opfer. Die drei Täter sahen in ihm nur eine Belastung für die Gesellschaft und befanden daher, dass sie im Sinne dieser agieren würden, indem sie Rolf Schulze misshandelten und letztendlich töteten. Aus ihrer Ideologie machten sie während der Gerichtsverhandlung keinen Hehl. Auch gaben sie offen zu, in verschieden neonazistischen Gruppierungen aktiv zu sein. Dies lässt die Schlussfolgerung zu, dass ihre Handlung nicht im Affekt geschehen ist, sondern letztendlich die Folge ihrer Weltanschauung war. Nach dieser haben nur Menschen ein Recht zu leben, die einen Mehrwert für die Gesellschaft darstellen.

Ähnlich verhält es sich bei dem Mord an dem alternativen Jugendlichen Sven Beuter. Er wurde von dem noch heute in der Neonaziszene aktiven Sascha L. ermordet. L. versuchte zwar während der Gerichtsverhandlung Reue zu zeigen, tat dies nachweislich jedoch nur, um mit einer milderen Gefängnisstrafe davon zu kommen. Nach Beendigung der Haftstrafe machte er da weiter, wo er vor dem Mord aufgehört hatte.

Seit dieser Gewalttat im Jahre 1996 gab es immer wieder Gedenkveranstaltungen, die versuchten, den Mord nicht auf eine Auseinandersetzung von rivalisierenden Jugendgruppen zu reduzieren, sondern die politische Dimension klar zu benennen. An diese Tradition gilt es in diesem Jahr anzuknüpfen. Denn solche Morde, als auch die zahlreichen Übergriffe auf Geflüchtete und deren Unterkünfte, geschehen nicht von ungefähr. Sie sind die logische Konsequenz der Ungerechtigkeit des kapitalistischen Systems und faschistischer Denkmuster.

Wir mahnen, die Auswirkungen menschenverachtender Ideologien nicht aus den Augen zu verlieren und stets unsere Stimmen gegen Ausgrenzung, Diskriminierung und Verfolgung zu erheben. Gemeinsam müssen wir den gesellschaftlichen Rechtsruck mit Solidarität und Entschlossenheit stoppen und unsere Vorstellungen von einer offenen, antikapitalistischen und freien Gesellschaft leben und verbreiten.

Die Auswirkungen des Terrors der Nationalsozialisten*innen sind für viele Menschen bis heute präsent und spürbar. Das Aufkommen und der Radikalisierungsprozess der AfD steht in der ungebrochenen Tradition deutscher Faschist*innen, das Dritte Reich wieder aufleben lassen zu wollen, den Menschen ihr Selbstbestimmungsrecht zu nehmen und sie in Kategorien einzuteilen. Dies führt von Ausgrenzung über Diskriminierung bis hin zum Mord, wie bei Rolf Schulze und Sven Beuter.

Wir mahnen, aus der Geschichte zu lernen und sich mit aller Kraft gegen jegliche antiemanzipatorischen Strömungen zur Wehr zu setzen.

Eine solidarische und antifaschistische Gesellschaft ist möglich!

Wir kämpfen selbstbewusst für eine offene und freie Gesellschaft – frei von Ausbeutung, Ausgrenzung und Diskriminierung. Egal wo und in welcher Form kapitalistische und faschistische Denkmuster auftreten, ist es unsere Aufgabe, ihnen auf jeder Ebene entgegenzutreten und sie mit allen Mitteln zu bekämpfen.

Zum letzten großen Gedenken 2016 gingen wir intensiv in unserem Aufruf auf die rassistischen Mobilisierungen ein. Jetzt, fünf Jahre später, erleben wir eine Art Revival dieser Mobilisierungen. Dieses Mal laufen wieder vermeintlich besorgte Bürger*innen Seite an Seite mit Rechtsextremist*innen. In Brandenburg an der Havel gehen seit dem 2. November nun jeden Montag rund 300 Corona-Verharmloser*innen mit Rechtsextremist*innen unter dem Label „Brandenburg steht auf“ auf die Straße. Mit dabei ist auch die AfD. Sie fordern die sofortige Beendigung des „Lockdowns“. Damit werden wirtschaftliche Interessen vor die Gesundheit von Vorerkrankten und anderen Risikopatient*innen gesetzt. Darin lassen sich Tendenzen zu faschistisch-kapitalistischen Denkmustern erkennen. Menschen, deren Arbeit als vermeintlich weniger Wert eingeschätzte wird, wird das Recht auf Leben abgesprochen. Hinzu kommen weitere Überschneidungen in der Gesinnung bzw. Ideologie. So glauben sowohl Rechtsextreme als auch Querdenker*innen an eine geheime Elite, welche im Verborgenen agieren würde. Für Rechtsextreme steht hierbei klar fest, wer die Fäden in der Hand hält. Sie glauben an eine jüdische Weltherrschaft und bedienen damit das alte antisemitische Feindbild. Es ist daher auch nicht weiter verwunderlich, dass sich die Demonstrant*innen von „Brandenburg steht auf“ mit dem Vorwurf des Rechtsextremismus konfrontiert sehen.

Hier ist es unsere Aufgabe, diese Denkmuster zu entlarven, sie als falsch, gefährlich und menschenverachtend zu benennen und sie mit aller Härte zu bekämpfen. Wenn wir jetzt keine entschlossene und entschiedene antifaschistische Antwort auf diese Mobilisierungen geben, werden wir die Konsequenzen noch weitreichend zu spüren bekommen. Das könnte sich beispielsweise in einer noch stärkeren AfD auswirken, die weiterhin alles bekämpft, das sie links der CDU verortet, ihnen Mittel kürzen will, wie dem Landesverband der Falken Brandenburg oder emanzipatorische Projekte wie das Utopia e.V. in Frankfurt/Oder angreift. Dem gilt es überall und geschlossen entgegenzutreten. Wann immer jemand versucht, Minderheiten aus der Gesellschaft auszugrenzen und zu diskriminieren, findet ein Angriff auf unsere Gesellschaft statt, zu der ethnische und kulturelle Vielfalt dazugehört. Wir kämpfen gegen das Vergessen von zwei Morden durch Neonazis und deren faschistischen Weltbilder, wie sie leider bis heute tief im Denken vieler Menschen verankert sind. Niemand hat das Recht zu entscheiden, welches Leben (lebens)wert ist und welches nicht. Daraus ergibt sich für uns auch die Notwendigkeit des Kampfes gegen die Coronaverhamloser*innen. Nie wieder Faschismus heißt auch Geschichtsrevisionist*innen, die gerade einen Aufwind bekommen und Anschluss bei de Coronaverhamloser*innen finden, zu bekämpfen. Niemand ist vergessen! Nichts ist vergeben!

Deshalb:

Organisiert euch! Wehrt euch! Kämpft!

20. Februar 2021 – 13 Uhr – Hauptbahnhof Brandenburg an der Havel – Antifaschistische Gedenkdemonstration

Wir, die linksjugend[solid] Brandenburg/Havel, unterstützen den Aufruf der Antifa Jugend Brandenburg. Den Aufruf haben wir hier entnommen: https://antifajugendbrandenburg.blackblogs.org/2020/12/09/erinnern-mahnen-kaempfen/

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Basis Brandenburg/Havel

Anastasia und ihre Fans – Ideologie einer rechtsesoterischen Bewegung

Nach den Vorstellungen der Figur Anastasia, aus den Romanen des Russen Wladimir Megre, sollen Kleingärtner die Welt retten indem sie sich auf sich, die Natur und den von ihnen bewirtschafteten Hektar Land zurückbesinnen. Zwischen den praktischen Gartentipps erklärt Megre durch Anastasia hindurch die moderne Welt mit den üblichen Zutaten Antisemitismus, Verschwörungstheorie und völkischem Weltbild als größtes Übel des Menschen. Über die Akteure der Szene wurde immer wieder berichtet, über ihr Weltbild jedoch selten. Hier soll der Vortrag etwas Licht ins dunkle bringen.

Die Veranstaltungen finden live über Zoom statt. Die Teilnahme ist kostenfrei. Um die Zugangsdaten zu bekommen, schreiben Sie bitte eine Email an: ten.p1756687695uesir1756687695@retu1756687695ebnev1756687695s-evi1756687695taiti1756687695ni1756687695

18. Februar 2021 – 19 Uhr

Hintergrund:

Am 15. Februar 1996 wurde der Punk Sven Beuter vom Neonazi Sascha L. Derart zusammengeschlagen,  dass er fünf Tage später im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen erlag. Seit vielen Jahren finden zum Gedenken an Sven Beuter am 20. Februar Gedenkveranstaltungen vor der Havelstraße 13 statt, an dem Ort, an dem Zeug*innen die Tat beobachteten und eingriffen. Mehr Informationen zur Tat und dem Gerichtsverfahren gegen Sascha L. finden Sie unter https://www.todesopfer-rechter-gewalt-in-brandenburg.de/victims-sven-beuter.php.

Eine kleine Gruppe Aktivist*innen aus Brandenburg an der Havel und Umgebung, die schon viele Jahre das Gedenken an Sven Beuter organisieren und begleiten, gründeten im vergangenen Jahr die „Initiative zum Gedenken an Sven Beuter“, um anlässlich seines 25. Todestag das Gedenken an ihn und die faschistische Tat mit vielen Veranstaltungen im städtischen Bewusstsein wach zu halten und auf die weiterhin große Gefahr durch Rechtsextremist*innen aufmerksam zu machen. Da die meisten der geplanten Aktivitäten durch die Corona-Pandemie nicht stattfinden können, wie beispielsweise die Ausstellung der Opferperspektive „Kein schöner Land – Todesopfer rechter Gewalt in Brandenburg“, haben wir uns entschlossen, drei Online-Veranstaltungen zu organisieren, eine Zeitung zu erstellen und diese großflächig im Stadtgebiet zu verteilen. Trotz der Corona-Einschränkungen ist es wichtig, dass die politische Arbeit weitergeht. Wir laden alle Interessieren ganz herzlich ein, an einer oder an allen diesen Veranstaltungen teilzunehmen.

Hinweis: Organisiert wir die Veranstaltung von der Initiative zum Gedenken an Sven Beuter. Wir, die linksjugend[solid] Brandenburg an der Havel, unterstützen die Initiative. Desweiteren sind einzelne Aktivist*Innen ebenfalls Teil der Initiative.

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Basis Brandenburg/Havel

Rechte Gewalt in Westbrandenburg – Einblicke in die Arbeit der Opferperspektive

Anfang der 2000er Jahre war die rechte Szene in Westbrandenburg eine der militantesten des Bundeslandes. Brandanschläge, Angriffe auf Geflüchtete und linke und alternative Jugendliche gingen auf ihr Konto. Seit einiger Zeit scheint es ruhiger zu sein. Doch gewaltbereite Rechte sind aus der Gegend nie verschwunden. Zwei Berater*innen der Opferperspektive berichten über die Situation heute.

Die Veranstaltungen finden live über Zoom statt. Die Teilnahme ist kostenfrei. Um die Zugangsdaten zu bekommen, schreiben Sie bitte eine Email an: ten.p1756687695uesir1756687695@retu1756687695ebnev1756687695s-evi1756687695taiti1756687695ni1756687695

11. Februar 2021 – 19 Uhr

Hintergrund:

Am 15. Februar 1996 wurde der Punk Sven Beuter vom Neonazi Sascha L. Derart zusammengeschlagen,  dass er fünf Tage später im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen erlag. Seit vielen Jahren finden zum Gedenken an Sven Beuter am 20. Februar Gedenkveranstaltungen vor der Havelstraße 13 statt, an dem Ort, an dem Zeug*innen die Tat beobachteten und eingriffen. Mehr Informationen zur Tat und dem Gerichtsverfahren gegen Sascha L. finden Sie unter https://www.todesopfer-rechter-gewalt-in-brandenburg.de/victims-sven-beuter.php.

Eine kleine Gruppe Aktivist*innen aus Brandenburg an der Havel und Umgebung, die schon viele Jahre das Gedenken an Sven Beuter organisieren und begleiten, gründeten im vergangenen Jahr die „Initiative zum Gedenken an Sven Beuter“, um anlässlich seines 25. Todestag das Gedenken an ihn und die faschistische Tat mit vielen Veranstaltungen im städtischen Bewusstsein wach zu halten und auf die weiterhin große Gefahr durch Rechtsextremist*innen aufmerksam zu machen. Da die meisten der geplanten Aktivitäten durch die Corona-Pandemie nicht stattfinden können, wie beispielsweise die Ausstellung der Opferperspektive „Kein schöner Land – Todesopfer rechter Gewalt in Brandenburg“, haben wir uns entschlossen, drei Online-Veranstaltungen zu organisieren, eine Zeitung zu erstellen und diese großflächig im Stadtgebiet zu verteilen. Trotz der Corona-Einschränkungen ist es wichtig, dass die politische Arbeit weitergeht. Wir laden alle Interessieren ganz herzlich ein, an einer oder an allen diesen Veranstaltungen teilzunehmen.

Hinweis: Organisiert wir die Veranstaltung von der Initiative zum Gedenken an Sven Beuter. Wir, die linksjugend[solid] Brandenburg an der Havel, unterstützen die Initiative. Desweiteren sind einzelne Aktivist*Innen ebenfalls Teil der Initiative.

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Basis Königs Wusterhausen Podcast

VISIONEN – Der Podcast unserer OG Königs Wusterhausen

#1 Ein Jugendhaus für KW?
In den letzten Monaten kam die Diskussion um ein zentrales Haus der Jugend in unserer Stadt immer öfter auf. Unser Jugendbeirat veröffentlichte ein Thesenpapier, die verschiedenen Fraktionen diskutieren untereinander und auch die Sozialarbeiter*innen werden mit einbezogen. Wie sehen wir die bisherigen Inhalte dieser Diskussion? Welche Perspektiven von links möchten wir einfließen lassen? Und weshalb ist es gerade wichtige die Jugend unserer Stadt bei der Planung mit einzubeziehen? 

Diesen und einigen anderen Fragen widmen wir uns in der ersten Folge unseres neuen Podcasts VISIONEN. 
Habt ihr Fragen, Wünsche, Anregungen oder Kritik? Schreibt unserer Ortsgruppe gern bei Instagram! Dort heißen wir @lijulds. 

Visionen – Folge 1
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Landesverband

Erst die A14, dann Deiche bauen.

Der aktuelle Neubau der A14 in der Prignitz steht für eine Verkehrspolitik, die während der globalen Klimakrise den motorisierten Verkehr fördert, statt konsequent für den Ausbau von kostenlosem ÖPNV für alle oder für die Verlagerung von Güterlogistik auf Schienen zu sorgen. Zusammen mit der Grünen Jugend Brandenburg, der Initiative Keine A14 und dem Verkehrsclub Brandenburg fordern wir den Stopp des Baus. Wir streiten für die ökologische, partizipative und sozial gerechte Verkehrswende und damit für eine klimagerechte Zukunft!

Unsere Stellungnahme und unsere Forderungen findet ihr hier:

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Landesverband Pressemitteilung

Gute Vorsätze umsetzen – Geflüchtete in Bosnien retten

Kurz vor den Weihnachtsfeiertagen wurde im bosnischen Lipa ein Asyllager/Flüchtlingslager geschlossen. Tagelang harrten über 1000 Geflüchtete ohne Unterkunft, Schutz oder wettertaugliche Kleidung bei Minusgraden im nassen Schnee aus. Schwere Unterkühlungen und Erfrierungen sind die Folge. Die zusätzliche Belastung durch die Corona-Pandemie ist noch ein zusätzlich erschwerender Faktor. Nun wurden vom bosnischen Militär zumindest Zelte und weitere geringe humanitäre Versorgung gewährleistet, im Elendslager Lipa ist dies jedoch ein Tropfen auf dem heißen Stein.  

Dazu erklärt Landessprecherin Jasmina Feig:

„Unsere Solidarität ist gefragt! Für uns als linksjugend [‘solid] Brandenburg ist die Unterstützung schutzbedürftiger Menschen eine Selbstverständlichkeit. Wir fordern die Aufnahme von den Geflüchteten und möchten uns solidarisch mit ihnen zeigen. Das Recht eines jeden Menschen auf Leben gilt für uns, egal wie schwer die Zeiten auch sein mögen! Diese Menschen nahmen ihre Reise nach Europa auf sich um ein besseres Leben zu finden, nun stehen sie vor dem Tod in einem der vielen Elendslager auf europäischem Boden. Wir möchten nicht wegschauen und vor dem Leid der Welt kapitulieren, wir möchten es angehen und vermeiden. Der deutsche Staat als Mitverursacher der Gründe, warum Menschen flüchten, hat eine moralische Verantwortung. Deswegen fordern wir die umgehende Aufnahme der Schutzsuchenden aus dem bosnischen Lager Lipa!

Wir sehen die Landesregierung in der Verantwortung, das Landesaufnahmeprogramm deutlich aufzustocken und endlich umsetzen. Dafür muss sie Druck auf die Bundesregierung auszuüben, die nachwievor eine eigenständige Aufnahme Geflüchteter durch Länder und Kommunen verhindert! Außerdem erinnern wir an unsere Forderung, die menschenunwürdigen Sammelunterkünfte abzuschaffen und die Geflüchteten in Brandenburg dezentral unterzubringen.“